Was ist ein Thin Client & wie schneiden diese im direkten Vergleich zum normalen Computer oder einem Mini PC ab?

Suchen Sie nach einer günstigen und energieeffizienten Lösung für Ihre Computer-Anforderungen? Vielleicht sind Sie auf der Suche nach einer Alternative zu klassischen PCs oder benötigen eine Lösung für den Zugriff auf zentrale Server? Dann könnte der Kauf eines gebrauchten Thin Clients genau das Richtige für Sie sein! Diese kompakten Computer sind wahre Stromsparwunder und als refurbished Geräte besonders günstig zu haben.


Wie unterscheidet sich ein Thin Client von einem Computer oder Mini PC?

Ein Thin Client ist im Grunde ein sehr abgespeckter Computer. Hier gibt es deutliche Unterschiede zu einem klassischen PC, einem Mini PC oder gar einer Workstation. Solche Systeme verfügen jeweils über mehr eigene Rechenleistung, mehr Speicher und ein ressourcenintensives Betriebssystem für lokale Anwendungen.

Ein Thin Client dagegen ist darauf ausgelegt, sich mit einem Server zu verbinden. Man kann ihn sich als eine Art „passives“ Terminal vorstellen, das die eigentliche Arbeit – das Ausführen von Programmen, das Speichern von Daten – dem Server überlässt. Die kleinen Geräte dienen lediglich als eine Art Ein- und Ausgabe-Terminal mit angeschlossenem Monitor, Tastatur, Maus oder gar anderer Peripherie.

Die Verbindung erfolgt meist über Protokolle wie RDP (Remote Desktop Protocol), Citrix ICA oder VMWare Horizon View. Der Hauptunterschied zu klassischen PCs liegt also in der stark reduzierten lokalen Hardware und dem Fokus auf die Netzwerkverbindung. Unternehmen setzen Thin Clients oft ein, um Arbeitsplätze zu standardisieren, die Verwaltung zu vereinfachen und die Sicherheit zu erhöhen, da sensible Daten zentral statt lokal gespeichert werden.


Was sind die gängigen Modelle von Thin-Client-PCs auf dem Gebrauchtmarkt?

Auf dem Markt für gebrauchte Thin Clients finden Sie eine gute Auswahl bewährter Modelle von namhaften Herstellern. Beliebt sind etwa der Fujitsu Futro S740 oder sein etwas leistungsstärkerer Bruder S940 – beide bekannt für ihre Effizienz und Zuverlässigkeit. Von Dell ist die Wyse-Serie sehr bekannt, insbesondere der Dell Wyse 5070, der oft eine gute Balance aus Leistung und Anschlussvielfalt bietet. Interessant ist auch der Dell Optiplex 3000 Thin Client, der beinahe die Leistung eines Mini-PCs erreicht. HP ist mit Modellen wie dem HP T640 oder dem leistungsfähigeren HP T740 (der sogar abgewandelte AMD Ryzen CPUs nutzt) stark vertreten. Auch Lenovo bietet mit seinen ThinkCentre Thin Clients entsprechende Geräte an.


Welche Ausstattung hat ein typischer Thin Client in Sachen CPU, RAM und Speicher (in GB)?

Da die Hauptarbeit auf dem Server stattfindet, benötigt ein Thin Client selbst nur ein Minimum an Hardware. Typischerweise finden Sie darin stromsparende Prozessoren, oft aus der Intel Atom oder Intel Celeron Reihe, manchmal auch vergleichbare AMD CPUs. Der Arbeitsspeicher (RAM) ist meist begrenzt, oft nur 2 GB bis 4 GB. Bei aktuelleren Modellen erfolgt die Ausstattung mit 8 GB RAM. Als lokaler Speicher dient häufig nur ein kleiner Flash-Speicher (z.B. eMMC mit 16 GB oder 32 GB) oder eine kleine SSD (m.2 SATA SSD, selten m.2 PCIe SSDs). Dieser Speicher enthält lediglich eine schlankes Betriebssystem und die notwendige Software, um die Verbindung zum Server herzustellen. Die Devise lautet: gerade genug Leistung für den Verbindungsaufbau und die Darstellung des entfernten Systems (nicht selten eine virtuelle Maschine oder Session auf einem Server).


Wie hoch liegt der Stromverbrauch eines Thin Clients?

Einer der größten Vorteile von Thin Clients ist ihr sehr niedriger Stromverbrauch. Während ein normaler Desktop-PC im Leerlauf vielleicht 30-50 Watt und unter Last deutlich mehr verbraucht, begnügt sich ein Thin Client oft mit Werten im einstelligen Wattbereich im Idle (Leerlauf), typischerweise zwischen 5 und 10 Watt. Selbst im aktiven Betrieb, wenn eine Verbindung zum Server besteht und gearbeitet wird, steigt der Verbrauch selten über 15 Watt. Das schont nicht nur die Stromrechnung erheblich, sondern reduziert auch die Wärmeentwicklung, weshalb viele kleinen Rechner sogar komplett lüfterlos und somit lautlos betrieben werden können. Die benötigten Netzteile sind entsprechend klein und effizient.


Wie viele Monitore kann man an einen Thin Client anschließen?

Obwohl Thin Clients sehr kompakt sind, sind sie keineswegs auf einen einzigen Monitor beschränkt. Die meisten generalüberholten Gebrauchtgeräte, auch gebrauchte, unterstützen problemlos den Anschluss von zwei oder mehr Monitoren. Dies ist im Büroalltag oft eine Grundvoraussetzung. Übliche Anschlüsse sind DisplayPort oder HDMI. Je nach Modell und dessen integrierter Grafikeinheit können Auflösungen bis Full HD (1920x1080) oder sogar UHD/4K unterstützt werden. Für speziellere Anforderungen mit drei oder mehr Monitoren gibt es manchmal auch Modelle mit zusätzlichen Grafikoptionen oder Erweiterungsmöglichkeiten.


Welche Betriebssysteme werden auf gebrauchten Thin Clients verwendet?

Auf Thin Clients laufen keine Standard-Windows-Versionen wie auf normalen PCs. Stattdessen kommen spezielle, abgespeckte Betriebssysteme zum Einsatz. Von Microsoft gibt es Varianten wie Windows IoT Enterprise (früher Windows Embedded) oder Windows 10 LTSC (Long-Term Servicing Channel). Diese sind darauf optimiert, nur die nötigsten Funktionen für den Verbindungsaufbau bereitzustellen und sind oft „schreibgeschützt“, um Manipulationen zu verhindern. Daneben sind diverse Linux-Distributionen sehr verbreitet, zum Beispiel HP ThinPro, Dell ThinOS, IGEL OS oder auch speziell angepasste Versionen von bekannten Linux-Distributionen. Das Betriebssystem dient primär als Plattform für den Remote-Desktop-Client.


Kann man einen Thin Client mit Windows 11 betreiben?

In den allermeisten Fällen lautet die Antwort: Nein. Windows 11 hat vergleichsweise hohe Hardware-Anforderungen, insbesondere an den Prozessor (mindestens Intel 8. Generation oder vergleichbarer AMD), den Arbeitsspeicher (mindestens 4 GB, empfohlen mindestens 8 GB), den Speicherplatz (mindestens 64 GB) und das Vorhandensein eines TPM 2.0 Sicherheitschips. Die meisten, vor allem ältere gebrauchte Thin Clients, erfüllen diese Kriterien bei Weitem nicht.

Bei neueren Modellen wie dem HP T655 / T755 oder Dell Optiplex 3000 Thin Client ist der Betrieb mit Windows 11 theoretisch möglich. Sie erfüllen die notwendigen Hardware-Anforderungen. Jedoch wär es ein vergleichsweise langsamer Office-PC.


Kann man einen Thin Client PCs als klassischen Office PC einsetzen?

Diese Frage muss man genauer betrachten. Wenn Sie den Thin Client so nutzen, wie er gedacht ist – also verbunden mit einem Remote-Server, der die eigentlichen Office-Anwendungen ausführt – dann ja. Die lokale Leistung des Thin Client PCs ist dann ausreichend für die Darstellung der Server-Session.

Wenn Sie jedoch versuchen, moderne Office-Anwendungen direkt auf diesen Geräten lokal zu installieren und auszuführen, werden Sie schnell an Grenzen stoßen. Die begrenzte Rechenleistung des Prozessors, der knappe RAM und der kleine Speicher sind dafür in der Regel nicht ausgelegt. Jedoch gibt es einige aktuellere Modelle, die von der Leistung sehr nahe an ean die Leistung eines Mini-PCs kommen. Das genügt für das Arbeiten mit Microsoft Office Anwendungen, für Online Recherchen oder Ähnliches. Ggf. sollte hierbei der Arbeitsspeicher und die SSD aufgerüstet werden.


Sind Thin Client Komponenten wie RAM, SSD und CPU aufrüstbar?

Die Möglichkeiten, die Hardwarekomponenten eines Thin Clients aufzurüsten, sind in der Regel eingeschränkt. Beim Arbeitsspeicher (RAM) in der Regel möglich, da vorwiegend ein oder zwei SO-DIMM RAM-Slots vorliegen. Allerdings unterstützen die Geräte oft nur eine begrenzte maximale RAM-Menge (z.B. 8 GB oder 16 GB). Ähnlich sieht es beim Speicher aus: Ist eine M.2-SSD verbaut, kann diese größtenteils gegen eine größere getauscht werden. Hierbei ist genau darauf zu achten, ob nur m.2 SATA SSDs unterstützt werden oder m.2 PCIe SSDs.

Der Prozessor (CPU) ist bei Thin Clients fast ausnahmslos fest auf dem Mainboard verlötet und kann daher nicht aufgerüstet werden. Prüfen Sie daher vor dem Kauf eines gebrauchten Modells genau dessen Spezifikationen, wenn Sie spätere Upgrades planen.


Wozu haben einige Thin Clients einen PCIe Slot?

Das Vorhandensein eines PCIe (PCI Express) Steckplatzes in manchen, meist etwas größeren Thin-Client-Modellen, mag überraschen. Dieser dient aber nicht dazu, den Thin Client zu einem vollwertigen PC aufzurüsten. Vielmehr bietet er Flexibilität für spezielle Anforderungen in Unternehmensumgebungen. Man könnte dort etwa eine Glasfaser-Netzwerkkarte oder andere Netzwerkkarten einbauen, wenn dies in der IT-Infrastruktur benötigt wird. Spezielle Multi-Monitor-Grafikkarten, die mehr Bildschirme unterstützen, als die Onboard-Grafik schafft. Auch dedizierte WLAN-Karten oder andere spezielle Controller könnten hier Platz finden, falls die Standardausstattung nicht ausreicht. Hierbei können ebenfalls Komponenten verwendet werden, die professionell wiederaufbereitet wurden.


Sind gebrauchte Thin Clients als Server für Proxmox, Unraid oder Home Assistant geeignet?

Hier kommt eine der spannendsten alternativen Nutzungen für refurbished Thin Clients ins Spiel, besonders bei Privatpersonen! Ja, viele dieser Geräte eignen sich hervorragend als Basis für kleine Heimserver oder Smarthome-Zentrale. Der Grund liegt auf der Hand: Sie sind extrem stromsparend (oft unter 10 Watt, teils sogar unter 5 Watt), meist lautlos (da oft lüfterlos), sehr kompakt und gebraucht kaufen ist erschwinglich.

Für Anwendungen wie Home Assistant (Smarthome-Steuerung), Pi-hole (Werbeblocker im eigenen LAN), einen kleinen Dateiserver (NAS, oft mit externer USB-Festplatte) oder sogar als Router (z.B. mit pfSense/OPNsense) ist die Leistung eines aufbereiteten Thin Clients (z.B. von Dell, HP oder Fujitsu) oft vollkommen ausreichend. Sie sind eine beliebte Alternative zum Raspberry Pi, da sie oft günstiger sind, ein robustes Gehäuse und Standard-Anschlüsse (mehr USB, Ethernet, Display-Ausgänge) mitbringen und auf der verbreiteten x86-Architektur basieren, was die Software-Kompatibilität erleichtert. Selbst Virtualisierung mit Proxmox oder Containerisierung mit Docker ist in begrenztem Umfang möglich, solange man die Hardwarekomponenten nicht überfordert.


Lässt sich ein Thin Client als Emulator für Spielkonsolen verwenden?

Ja, das ist eine weitere beliebte Nische für refurbished Thin Clients. Für die Emulation älterer Spielkonsolen aus der 8-Bit und 16-Bit Ära (wie NES, SNES, Sega Mega Drive, Game Boy) genügt die Leistung in der Regel. Teilweise lassen sich auch noch die erste Playstation oder Nintendo N64 mit der Rechenleistung vieler Thin Clients mit Intel Celeron oder vergleichbaren AMD Prozessoren emulieren. Man kann darauf spezialisierte Linux-Distributionen wie Batocera installieren oder Emulatoren wie RetroArch unter einem Standard-Linux einrichten. Auf moderneren Thin Clients ermöglichen Gaming Distros wie Bazzite (und bald auch SteamOS) einen nahtlosen Zugriff auf ihre Spielebibliotheken von Steam bis GOG. Verbindet man dann noch einen Controller, hat man eine günstige und stromsparende Retro-Gaming-Konsole. Für die Emulation anspruchsvoller Konsolen (wie PS3, XBOX360 oder neuere) reicht die Leistung jedoch bei Weitem nicht aus.


Kauf von gebrauchten Thin Client PCs statt Neuware?

Der Kauf eines wiederaufbereiteten Thin Clients bietet erhebliche Vorteile. Der Preis ist unschlagbar niedrig, oft nur ein kleiner Bruchteil des Neupreises. Sie erhalten Hardwarekomponenten, die ursprünglich für den zuverlässigen Dauereinsatz im Geschäftsumfeld konzipiert und generalüberholt wurden. Nicht zuletzt ist der Kauf gebrauchter Geräte ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und zur Reduzierung von Elektroschrott. Sie können also diese kleinen Computer günstig kaufen und gleichzeitig Ihren Beitrag zur Umwelt leisten.


Lohnt sich der Kauf gebrauchter Thin Clients?

Für Unternehmen sind sie ideal, um kostengünstig Arbeitsplätze in einer bestehenden VDI- oder Terminalserver-Umgebung (IT-Infrastruktur) auszustatten oder zu erneuern. Sie eignen sich auch gut für Kiosksysteme oder Informationsdisplays, bei denen es nicht auf lokale Rechenleistung ankommt. Wenn jedoch lokale Anwendungen ausgeführt werden sollen, sind Mini PCs oder gar eine Workstation die besseren Alternativen.

Für Bastler sind gebrauchte Thin Clients wahre Schätze. Sie sind die perfekte, stromsparende und günstige Basis für Heimserver-Projekte (Home Assistant, Pi-hole, kleiner NAS, Webserver, etc.), als Retro-Gaming-Emulator für ältere Konsolen oder als kleiner Linux-Computer für Experimente. Dank des geringen Stromverbrauchs amortisieren sich die Anschaffungskosten schnell. Als Ersatz für einen vollwertigen Desktop-PC für anspruchsvolle Aufgaben oder modernes Gaming sind sie jedoch ungeeignet.