Lenovo ThinkCentre Tiny M710q vs. M910q vs. M910x - wie unterscheiden sich diese Mini PCs?

RAM-König GmbH
2025-07-08 10:00:00 / Mini PC / Kommentare 0

Auf dem refurbished Markt finden sich Angebote für zahlreiche Lenovo Mini PCs. Dazu zählen auch die ThinkCentre Tinys M710q, M910q und M910x. Wir klären kurz auf, was es mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten auf sich hat.

Gemeinsamkeiten der drei Lenovo Tinys

Alle drei sind Mini-PCs mit dem Gehäusevolumen von ca. 1 Liter (Maße 179 x 182.9 x 34.5 mm). Die Geräte haben die gleiche Bauform, die gleiche Anzahl an Ports und zugleich die gleichen Ports an Front- als auch Rückseite.

Optionale Ports auf der Rückseite wie z.B. ein RS232-Anschluss, ein zweiter DisplayPort- oder HDMI-Ausgang können bei allen drei optionalen Modellen konfiguriert oder nachgerüstet werden.

Die Gemeinsamkeiten gehen im Inneren weiter: Alle drei wurden mit Prozessoren der Intel 6th und 7th Gen ausgeliefert (meist Intel Core i3, i5 und i7, seltener Pentium oder Celeron Modelle) verfügen über zwei RAM-Slots (DDR4, SO-DIMM / Laptop-RAM), einen Einbauplatz für 2.5” Laufwerke und die Möglichkeit m.2 NVMe SSDs aufzunehmen.

Haben die Lenovo M710q, M910q und M910x WLAN & Bluetooth?

Ja, das ist allerdings eine optionale Ausstattung. Falls WLAN & Bluetooth ausgestattet wurden, ist es erkennbar an der externen Antenne auf der Rückseite. Eine zweite, interne Antenne befindet sich hinter der Kunststoff-Front an der Vorderseite.

Die Unterschiede der Lenovo ThinkCentre M710q, M910q und M910x Tiny

Die deutlichen Unterschiede der drei Mini-PC-Modelle liegen im Inneren der Geräte bzw. bei deren technischer Ausstattung im Detail.

Lenovo ThinkCentre M710q vs. M910q Tiny

Tatsächlich haben der M710q und M910q nur einen entscheidenden Unterschied: den Chipsatz. Während der günstigere M710q den Intel B250 Chipsatz bekam, arbeitet der M920q mit dem Intel Q270.

Auf die Leistung des Prozessors, des Arbeitsspeichers oder der integrierten Grafik hat dies keinerlei Auswirkung. Allerdings bietet der M910q zusätzliche Fernverwaltungs-Features (Remote-Management) durch Intel AMT und Intel vPro. Das war bei großen Konzern-ITs besonders gefragt.

Zusätzlich wurde hier optional die Intel Wireless WLAN- / Bluetooth-Karte mit Intel vPro Support angeboten. Der Hauptunterschied zwischen dem M710q und M910q liegt also in den Fernverwaltungsmöglichkeiten.

Lenovo ThinkCentre M910x Tiny

Der M920x hat die größten Unterschiede bzw. Abweichungen zu den beiden anderen Modellen. Er ist ebenfalls mit dem Intel Q270 Chipsatz ausgestattet (und bietet die Intel vPro Features), doch schöpft er dessen Möglichkeiten besser aus.

Es gibt im Gegensatz zu den M710q & M910q hat der M910x zwei statt nur einem m.2 SSD-Slots. Der kleine Desktop-PC kann also neben dem 2.5” Laufwerk auch zwei schnelle SSDs aufnehmen und parallel betreiben.

Zusätzlich bietet dieser Mini-PC nicht Prozessoren mit einer TDP von 35W (z.B. Intel i5 6400T, i5 7500T oder i7 7700T), sondern auch die leistungsstärkeren Prozessoren mit einer TDP-Grenze von 65W (z.B. Intel Core i5 6500, i7 7700).

Darüber hinaus verfügt der M910x (wie der Lenovo P320 Tiny) über einen internen x8 PCIe-Slot. Dieser konnte optional mit einer dedizierten Grafikkarte (AMD Radeon™ RX 460 4GB) bestückt werden. Das ermöglicht das Ansteuern von bis zu vier 4k-Monitoren (UHD) oder zwei Monitoren bis max. 5120x2880 bei 60Hz.

Im Gegensatz zum Lenovo P320 Tiny wurde der M910x zwar nicht mit Nvidia Quadro Grafikkarten ausgeliefert, doch diese könnten nachträglich hier verbaut werden (z.B. Nvidia Quadro P600 oder P1000). Die beiden Mini-PCs sind faktisch baugleich und unterscheiden sich nur vom Namen her. Es wird eine Variante mit dem speziellen Kühler der in ThinkStation P320 Tinys verbauten dGPUs benötigt. Hierbei übernimmt der CPU-Lüfter die Kühlung der Grafikkarte mit.

Man kann jedoch 65W TDP Prozessoren und eine dedizierte Grafikkarte nicht kombinieren. Dies würde zu Problemen mit der Stromversorgung (mitgeliefertes Netzteil: 135W) und der Kühlung führen.

Wir fassen zusammen: Lenovo M710q vs M910q vs. M910x Tiny

Die Unterschiede der drei Tiny-Modelle auf einen Blick in einer Tabelle:

Lenovo ThinkCentre M710q

Lenovo ThinkCentre M910q

Lenovo ThinkCentre M910x

Prozessor

  • Intel Celeron, Pentium der 6. oder 7. Generation
  • Intel Core  i3 / i5 / i7 der 6. oder 7. Generation
  • Wie bei M710q / M910q
  • Zusätzlich können Leistungsstärke non-T Modelle verbaut sein

Chipsatz

Intel B250 Chipset

Intel Q270 Chipset

Arbeitsspeicher

  • 2 SO-DIMM Slots, non-ECC
  • bis zu 32GB DDR4-2400Mhz
  • bis 64GB DDR-3200Mhz

Speicher

  • 2.5" HDD/SSD,
  • 1x M.2 SSD (PCIe NVMe), Intel Optane Memory
  • 2.5" HDD/SSD,
  • 2x  M.2 SSDs (PCIe) mit RAID 0/1 Unterstützung

Grafik

  • Intel HD Graphics 510/530/610/630
  • integriert im Prozessor

Grafik (dediziert)

Nicht verfügbar

Optional:
AMD Radeon™ RX 460 4GB

Anschlüsse vorne

  • 2x USB 3.1 Gen1
  • Mikrofon-Eingang
  • Kopfhörer/Mikrofon-Kombi

Anschlüsse hinten

  • 4x USB 3.1 Gen1
  • RJ-45, 2x DisplayPort
  • 2x optionale Ports (z.B. HDMI, DisplayPort, VGA oder RS232)
  • 4x USB 3.1 Gen1
  • RJ-45, 2x DisplayPort
  • 2x optionale Ports, nur wenn ohne dedizierte Grafikkarte (z.B. HDMI, DisplayPort, VGA oder RS232)

Videoausgänge

  • Bis zu 3 unabhängige Displays
  • Dritter Monitor nur in Kombination mit optionalem Port oder Daisy Chain über einen der DisplayPort-Ausgänge

Bis zu 6 unabhängige Displays (mit RX 460 Grafikkarte)

Netzteil (extern)

65 Watt oder 90 Watt

65 Watt oder 90 Watt

135 Watt

Abmessungen (BxTxH)

179 x 182.9 x 34.5 mm

Gewicht

ca. 1.32 kg

Fernverwaltung

Keine

Intel AMT 11.0 / Intel vPro

Fazit: Welcher ist nun der Bessere der drei Lenovo Tinys?

Das kommt ganz auf das Budget und den Einsatzzweck an. Für gewöhnlich sind die M710q Tinys die günstigsten auf dem Gebrauchtmarkt. Sie bieten eine ähnliche bis gleiche Leistung wie die M910q und M910x für typische Office-Anwendungen und Büro-Tätigkeiten im heimischen Büro / im Home-Office oder in kleinen bis mittleren Unternehmen.

Der M910q wird interessant, wenn das Thema Fernverwaltung bzw. die Fernwartung eine wichtige Rolle spielt. Dies ist manchmal ein Vorteil, wenn der Tiny als Micro-Server eingesetzt werden soll.

Die Investition in den Lenovo M910x Tiny lohnt sich besonders dann, wenn eine zweite m.2 SSD intern verbaut werden soll und / oder die höhere Leistung der stärkeren CPU- und GPU-Optionen gefragt ist. Darüber hinaus bietet der integrierte PCIe-Slot die Möglichkeit, den kleinen Rechner um zusätzliche Netzwerk-Ports / Netzkarten zu erweitern (z.B. 4x LAN).


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